Spieglein, Spieglein an der Wand, wer lügt gedruckt im ganzen Land?

Der Spiegelredakteur Manfred Dworschak hat nur seinen schmutzigen Job erledigt und scheinbar schamlos ins Horn der hochheiligen Industrieinteressen geblasen. Trotzdem hilft er den Mobilfunkgegnern auf seine Weise, indem er derart überspitzt zynisch und schäbig formuliert, dass dies so manchem Spiegelleser auffallen muss. Letztlich sind wir alle mehr oder weniger der Zwangsbestrahlung ausgesetzt.

Die „Tausende Studien“, die laut Dworschak die Harmlosigkeit der Strahlung belegen, kann er nicht vorweisen. Die wenigen, unabhängig finanzierten Studien, die wirklich Erkrankungen durch Mobilfunksender untersuchten, belegen dagegen signifikant, dass die geschilderten Symptome keine Einbildung sind (z.B. Hutter 2006, Universität Wien).

Dass der Spiegel auch anders kann, zeigt er mit seinem Artikel „Tabakindustrie bezahlte Studien deutscher Gesundheitswissenschaftler“ (Ausgabe 23/05).

Warum ist der Spiegel hier gegenüber der Tabakindustrie so kritisch und dort gegenüber der Mobil-funkindustrie so gefügig? Die Antwort ist im wahrsten Sinne des Wortes billig. Aufgrund des Tabakwerbeverbotes hat der Spiegel durch eine kritische Haltung gegenüber der Tabakindustrie keine finanziellen Einbußen zu befürchten. Brauchen wir erst ein Mobilfunkwerbeverbot, bis der Spiegel sich wieder an seine Wurzeln erinnert?

Die Frage nach diesem lobbyistisch platt geschriebenen Spiegelartikel lautet nicht, ob chronische Hochfrequenzbelastungen krank machen können, nein, die Frage des Spiegel lautet:

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer bezahlt mich am besten im ganzen Land?

Leserbrief von Volker Schorpp, im Mai 2007


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